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Test Hoka Tecton X2

Late to the Trail-Carbon-Party

Late to the Trail-Carbon-Party. Auf der Straße habe ich diverse Carbon Laufschuhe in Gebrauch: Nike Vaporfly, Altra Vanish Carbon, Hoka Carbon X, Hoka Bondi X oder Scott Speed Carbon XC. Erst jetzt hat es dem Hoka Tecton X2 ein Trailschuh mit Carbonplatte in meine Laufschuh Rotation geschafft. Der Tecton X2 ist ein Trailschuh, der eine Carbonplatte in der Mittelsohle integriert, die mehr Vortrieb und Effizienz auf den Trails versprechen soll. Auf der Straße geht dieses Konzept für mich auf. Ob dies auch auf dem Trail klappt, gibt es hier zu lesen. Der Tecton X2 ist der Nachfolger des beliebten Tecton X, der bereits viele Läufer mit seiner Kombination aus Dämpfung, Leichtigkeit und Stabilität begeistert hat. Übrigens: für Sommer 2024 ist der Tecton X3 angekündigt. 

Design und Passform

Mein Tecton X 2 fällt optisch sofort auf, denn er hat ein auffälliges orange-rot-schwarzes Colorway. Er ist in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich, wobei mir meine Farbkombination am besten gefällt. Das Obermaterial besteht aus einem Matryx-Gewebe, das sehr robust, atmungsaktiv und anpassungsfähig sein soll. Es bietet einen guten Halt und Schutz für den Fuß, ohne dabei zu steif zu sein. Die Zehenbox ist etwas schmaler geworden als beim Vorgängermodell, was vor allem Läufern mit schmalen Füßen entgegenkommt. Ich habe den Schuh deshalb eine halbe Größe größer genommen und komme damit gut zurecht. Die Zunge ist gepolstert und passt sich angenehm an den Fuß an. Die Fersenpartie bietet guten Halt, ohne dabei zu drücken oder zu scheuern.

 

Sohle und Dämpfung

Das Herzstück des Tecton X 2 ist die ProFly-X Mittelsohle, die eine Carbonplatte enthält, die sich über die gesamte Länge des Schuhs erstreckt. Die Carbonplatte ist so konstruiert, dass sie sich beim Abrollen biegt und beim Abstoßen wieder zurückfedert, um einen zusätzlichen Schub zu geben. Kennt man von den Carbon Straßenschuhen. Die Mittelsohle ist ein reaktionsfreudiger und leichter Schaum, der für eine angenehme Dämpfung sorgt, ohne dabei zu weich oder zu schwammig zu sein. Die Sprengung beträgt 5 mm. Die Sohle ist relativ dick, was für einen guten Schutz vor Steinen und Wurzeln sorgt, gute Dämpfung bietet, aber dadurch etwas Direktheit einbüßt.

Die Vibram Außensohle bietet die gewohnte Griffigkeit und Langlebigkeit und Bedarf eigentlich keiner weiteren positiven Worte. Ich habe mich ja an diversen anderen Stellen als Vibram Fanboy geoutet. Auf sehr matschigem Terrain kommt die Außensohle jedoch wahrscheinlich an ihre Grenzen, da die Stollen (4mm) nicht sehr tief sind. Der Tecton X 2 ist daher für gut laufbare und flowige Trails geeignet, als für sehr technische und schlammige Passagen.

 

Performance und Fazit

Der Tecton X 2 ist ein Trailschuh, der sich vor allem durch seine Carbonplatte auszeichnen soll. Er ist leicht und reaktionsfreudig, was ihn zu einem guten Wettkampfschuh für Trailläufe macht. Aber: eine starken Leistungssprung durch die Carbonplatte spüre ich für mich leider nicht. Eventuell mag dieser vorhanden sein, ich traue mir allerdings nicht zu diesen subjektiv zu wahrzunehmen. Im Vergleich dazu spüre ich bei einem Nike Vaporfly eindeutig den „Carbon-Effekt“. Zweifelsohne ist der Hoka Tecton X2 sehr gut für schnelle Einheiten und Wettkämpfe geeignet. Meiner Meinung nach ist er sowohl für kurze als auch für lange Distanzen geeignet, wenn es nicht zu technisch oder zu matschig wird. Ein Skyrace würde ich damit wahrscheinlich eher nicht laufen, den Eiger 101 im kommenden Sommer hingegen wahrscheinlich schon. 😁

 

Technische Details Hoka Tecton X2:

Sprengung: 5 mm

Gewicht: 252 Gr Referenzgröße Herren (US 9) 

Obermaterial: Matryx® Material

Sohle: Vibram® Megagrip Litebase, 4mm-Stollen

Zwischensohle : ProFlyX™- Konstruktion mit Carbonplatte

Preis (UVP): 220 € 

 

Disclaimer: Der Schuh wurde von mir selbst gekauft